Neue Behandlungsmöglichkeiten für Migränepatienten

05.09.2025 09:51
Pochende Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit: In Deutschland sind bis zu 15 Prozent der Menschen von Migräne betroffen. Jetzt gibt es eine aktualisierte wissenschaftliche Leitlinie.
Von Nele Rößler, NDR
Für Migränepatientinnen und -patienten gibt es immer mehr Behandlungsmöglichkeiten. In die aktualisierten Leitlinien zur Migränetherapie sind einige neue Medikamente und Verfahren aufgenommen worden. "Wir haben sowohl zur Akuttherapie als auch zur Prophylaxe mehrere neue Substanzen", sagt Charly Gaul, Neurologe am Kopfschmerzzentrum Frankfurt und Mitautor der aktualisierten Leitlinie. "So viele neue Medikamente, wie in diesem Jahr und insgesamt in den letzten fünf Jahren für die Kopfschmerzbehandlung auf den Markt kamen, gab es vorher 20 Jahre lang nicht.“
Die Leitlinie wird jedes Jahr ergänzt und alle fünf Jahre vollständig überarbeitet. Sie dient Medizinern und Angehörigen anderer Heilberufe als wissenschaftliche Orientierung - entscheidet jedoch nicht über die Kostenübernahme durch die Krankenkassen. "Die Leitlinie bezieht sich ausschließlich auf die wissenschaftliche Evidenz“, sagt der emeritierte Neurologe Hans-Christoph Diener, der ebenfalls an der aktualisierten Leitlinie mitgeschrieben hat. Ob eine Therapie von den Krankenkassen übernommen wird, hängt vom Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses ab, der auch die Wirtschaftlichkeit bewertet.
Erstmals Patienten-Leitlinie
Damit auch die Betroffenen selbst einen guten Überblick bekommen, gibt es erstmals auch eine Patientenleitlinie für Migräniker, die die wissenschaftlichen Empfehlungen in verständliche Sprache übersetzt. Für einige Erkrankungen gibt es solche detaillierten Patienteninformationen bereits, zum Beispiel in der Onkologie und auch für schwere psychische Erkrankungen.
In der Migränebehandlung ist das aber neu. Damit will die Deutsche Hirnstiftung zwar vor allem für Transparenz bei den Patienten sorgen, es helfe aber auch dem Fachpersonal, meint Charly Gaul: "Der besser informierte Patient ist auch besser für den Arzt.“
Migränemolekül als Schlüsselstoff
Dass es mittlerweile deutlich mehr medikamentöse Optionen gibt, liegt vor allem an dem Molekül CGRP (Calcitonin Gene Related Peptide), das im menschlichen Nervensystem vorkommt und bei Migräneattacken vermehrt freigesetzt wird. Schon seit den 1990er-Jahren wird dazu geforscht - inzwischen stehen mehrere wirksame Medikamente zur Akutbehandlung und Prophylaxe bereit, die bei CGRP ansetzen. Dazu gehören auch monoklonale Antikörper, die zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt werden. "Jetzt wissen wir nach fünf Jahren Erfahrung, dass mehr als die Hälfte der Betroffenen durch das Medikament ihre Migränetage halbieren“, erklärt der Neurologe Hans-Christoph Diener. Ein weiterer großer Vorteil: "Die Nebenwirkungen sind sehr gering.“
Neue Substanzen und nicht-medikamentöse Verfahren
Ganz neu ist die Substanz Atogepant, die direkt am CGRP-Rezeptor ansetzt und inzwischen für die Migräneprophylaxe zugelassen ist. Sie blockiert den Signalweg des Moleküls und kann so Migräneattacken abmildern. Zudem gibt es Fortschritte bei nicht-medikamentösen Verfahren: Bei der sogenannten Remote Electrical Neuromodulation werden während einer Migräneattacke zum Beispiel am Oberarm Nerven elektrisch stimuliert. Das soll die Schmerzintensität reduzieren. Die Methode ist ab dem zwölften Lebensjahr zugelassen - das ist vor allem deshalb ein Fortschritt, weil es für Kinder und Jugendliche bislang nur wenige Therapieoptionen gibt. Eine Kassenleistung ist das Verfahren aber noch nicht.
Generell verweisen Experten darauf, dass nicht-medikamentöse Methoden wie Ausdauersport und Meditation zwar zeitaufwendig sind, aber bei regelmäßiger Anwendung ebenfalls sehr gute Wirkung zeigen - vor allem in Kombination mit Medikamenten.
Pochende Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit: In Deutschland sind bis zu 15 Prozent der Menschen von Migräne betroffen. Jetzt gibt es eine aktualisierte wissenschaftliche Leitlinie.
Von Nele Rößler, NDR
Für Migränepatientinnen und -patienten gibt es immer mehr Behandlungsmöglichkeiten. In die aktualisierten Leitlinien zur Migränetherapie sind einige neue Medikamente und Verfahren aufgenommen worden. "Wir haben sowohl zur Akuttherapie als auch zur Prophylaxe mehrere neue Substanzen", sagt Charly Gaul, Neurologe am Kopfschmerzzentrum Frankfurt und Mitautor der aktualisierten Leitlinie. "So viele neue Medikamente, wie in diesem Jahr und insgesamt in den letzten fünf Jahren für die Kopfschmerzbehandlung auf den Markt kamen, gab es vorher 20 Jahre lang nicht.“
Die Leitlinie wird jedes Jahr ergänzt und alle fünf Jahre vollständig überarbeitet. Sie dient Medizinern und Angehörigen anderer Heilberufe als wissenschaftliche Orientierung - entscheidet jedoch nicht über die Kostenübernahme durch die Krankenkassen. "Die Leitlinie bezieht sich ausschließlich auf die wissenschaftliche Evidenz“, sagt der emeritierte Neurologe Hans-Christoph Diener, der ebenfalls an der aktualisierten Leitlinie mitgeschrieben hat. Ob eine Therapie von den Krankenkassen übernommen wird, hängt vom Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses ab, der auch die Wirtschaftlichkeit bewertet.
Erstmals Patienten-Leitlinie
Damit auch die Betroffenen selbst einen guten Überblick bekommen, gibt es erstmals auch eine Patientenleitlinie für Migräniker, die die wissenschaftlichen Empfehlungen in verständliche Sprache übersetzt. Für einige Erkrankungen gibt es solche detaillierten Patienteninformationen bereits, zum Beispiel in der Onkologie und auch für schwere psychische Erkrankungen.
In der Migränebehandlung ist das aber neu. Damit will die Deutsche Hirnstiftung zwar vor allem für Transparenz bei den Patienten sorgen, es helfe aber auch dem Fachpersonal, meint Charly Gaul: "Der besser informierte Patient ist auch besser für den Arzt.“
Migränemolekül als Schlüsselstoff
Dass es mittlerweile deutlich mehr medikamentöse Optionen gibt, liegt vor allem an dem Molekül CGRP (Calcitonin Gene Related Peptide), das im menschlichen Nervensystem vorkommt und bei Migräneattacken vermehrt freigesetzt wird. Schon seit den 1990er-Jahren wird dazu geforscht - inzwischen stehen mehrere wirksame Medikamente zur Akutbehandlung und Prophylaxe bereit, die bei CGRP ansetzen. Dazu gehören auch monoklonale Antikörper, die zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt werden. "Jetzt wissen wir nach fünf Jahren Erfahrung, dass mehr als die Hälfte der Betroffenen durch das Medikament ihre Migränetage halbieren“, erklärt der Neurologe Hans-Christoph Diener. Ein weiterer großer Vorteil: "Die Nebenwirkungen sind sehr gering.“
Neue Substanzen und nicht-medikamentöse Verfahren
Ganz neu ist die Substanz Atogepant, die direkt am CGRP-Rezeptor ansetzt und inzwischen für die Migräneprophylaxe zugelassen ist. Sie blockiert den Signalweg des Moleküls und kann so Migräneattacken abmildern. Zudem gibt es Fortschritte bei nicht-medikamentösen Verfahren: Bei der sogenannten Remote Electrical Neuromodulation werden während einer Migräneattacke zum Beispiel am Oberarm Nerven elektrisch stimuliert. Das soll die Schmerzintensität reduzieren. Die Methode ist ab dem zwölften Lebensjahr zugelassen - das ist vor allem deshalb ein Fortschritt, weil es für Kinder und Jugendliche bislang nur wenige Therapieoptionen gibt. Eine Kassenleistung ist das Verfahren aber noch nicht.
Generell verweisen Experten darauf, dass nicht-medikamentöse Methoden wie Ausdauersport und Meditation zwar zeitaufwendig sind, aber bei regelmäßiger Anwendung ebenfalls sehr gute Wirkung zeigen - vor allem in Kombination mit Medikamenten.
Pochende Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit: In Deutschland sind bis zu 15 Prozent der Menschen von Migräne betroffen. Jetzt gibt es eine aktualisierte wissenschaftliche Leitlinie.
Von Nele Rößler, NDR
Für Migränepatientinnen und -patienten gibt es immer mehr Behandlungsmöglichkeiten. In die aktualisierten Leitlinien zur Migränetherapie sind einige neue Medikamente und Verfahren aufgenommen worden. "Wir haben sowohl zur Akuttherapie als auch zur Prophylaxe mehrere neue Substanzen", sagt Charly Gaul, Neurologe am Kopfschmerzzentrum Frankfurt und Mitautor der aktualisierten Leitlinie. "So viele neue Medikamente, wie in diesem Jahr und insgesamt in den letzten fünf Jahren für die Kopfschmerzbehandlung auf den Markt kamen, gab es vorher 20 Jahre lang nicht.“
Die Leitlinie wird jedes Jahr ergänzt und alle fünf Jahre vollständig überarbeitet. Sie dient Medizinern und Angehörigen anderer Heilberufe als wissenschaftliche Orientierung - entscheidet jedoch nicht über die Kostenübernahme durch die Krankenkassen. "Die Leitlinie bezieht sich ausschließlich auf die wissenschaftliche Evidenz“, sagt der emeritierte Neurologe Hans-Christoph Diener, der ebenfalls an der aktualisierten Leitlinie mitgeschrieben hat. Ob eine Therapie von den Krankenkassen übernommen wird, hängt vom Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses ab, der auch die Wirtschaftlichkeit bewertet.
Erstmals Patienten-Leitlinie
Damit auch die Betroffenen selbst einen guten Überblick bekommen, gibt es erstmals auch eine Patientenleitlinie für Migräniker, die die wissenschaftlichen Empfehlungen in verständliche Sprache übersetzt. Für einige Erkrankungen gibt es solche detaillierten Patienteninformationen bereits, zum Beispiel in der Onkologie und auch für schwere psychische Erkrankungen.
In der Migränebehandlung ist das aber neu. Damit will die Deutsche Hirnstiftung zwar vor allem für Transparenz bei den Patienten sorgen, es helfe aber auch dem Fachpersonal, meint Charly Gaul: "Der besser informierte Patient ist auch besser für den Arzt.“
Migränemolekül als Schlüsselstoff
Dass es mittlerweile deutlich mehr medikamentöse Optionen gibt, liegt vor allem an dem Molekül CGRP (Calcitonin Gene Related Peptide), das im menschlichen Nervensystem vorkommt und bei Migräneattacken vermehrt freigesetzt wird. Schon seit den 1990er-Jahren wird dazu geforscht - inzwischen stehen mehrere wirksame Medikamente zur Akutbehandlung und Prophylaxe bereit, die bei CGRP ansetzen. Dazu gehören auch monoklonale Antikörper, die zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt werden. "Jetzt wissen wir nach fünf Jahren Erfahrung, dass mehr als die Hälfte der Betroffenen durch das Medikament ihre Migränetage halbieren“, erklärt der Neurologe Hans-Christoph Diener. Ein weiterer großer Vorteil: "Die Nebenwirkungen sind sehr gering.“
Neue Substanzen und nicht-medikamentöse Verfahren
Ganz neu ist die Substanz Atogepant, die direkt am CGRP-Rezeptor ansetzt und inzwischen für die Migräneprophylaxe zugelassen ist. Sie blockiert den Signalweg des Moleküls und kann so Migräneattacken abmildern. Zudem gibt es Fortschritte bei nicht-medikamentösen Verfahren: Bei der sogenannten Remote Electrical Neuromodulation werden während einer Migräneattacke zum Beispiel am Oberarm Nerven elektrisch stimuliert. Das soll die Schmerzintensität reduzieren. Die Methode ist ab dem zwölften Lebensjahr zugelassen - das ist vor allem deshalb ein Fortschritt, weil es für Kinder und Jugendliche bislang nur wenige Therapieoptionen gibt. Eine Kassenleistung ist das Verfahren aber noch nicht.
Generell verweisen Experten darauf, dass nicht-medikamentöse Methoden wie Ausdauersport und Meditation zwar zeitaufwendig sind, aber bei regelmäßiger Anwendung ebenfalls sehr gute Wirkung zeigen - vor allem in Kombination mit Medikamenten.
Pochende Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit: In Deutschland sind bis zu 15 Prozent der Menschen von Migräne betroffen. Jetzt gibt es eine aktualisierte wissenschaftliche Leitlinie.
Von Nele Rößler, NDR
Für Migränepatientinnen und -patienten gibt es immer mehr Behandlungsmöglichkeiten. In die aktualisierten Leitlinien zur Migränetherapie sind einige neue Medikamente und Verfahren aufgenommen worden. "Wir haben sowohl zur Akuttherapie als auch zur Prophylaxe mehrere neue Substanzen", sagt Charly Gaul, Neurologe am Kopfschmerzzentrum Frankfurt und Mitautor der aktualisierten Leitlinie. "So viele neue Medikamente, wie in diesem Jahr und insgesamt in den letzten fünf Jahren für die Kopfschmerzbehandlung auf den Markt kamen, gab es vorher 20 Jahre lang nicht.“
Die Leitlinie wird jedes Jahr ergänzt und alle fünf Jahre vollständig überarbeitet. Sie dient Medizinern und Angehörigen anderer Heilberufe als wissenschaftliche Orientierung - entscheidet jedoch nicht über die Kostenübernahme durch die Krankenkassen. "Die Leitlinie bezieht sich ausschließlich auf die wissenschaftliche Evidenz“, sagt der emeritierte Neurologe Hans-Christoph Diener, der ebenfalls an der aktualisierten Leitlinie mitgeschrieben hat. Ob eine Therapie von den Krankenkassen übernommen wird, hängt vom Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses ab, der auch die Wirtschaftlichkeit bewertet.
Erstmals Patienten-Leitlinie
Damit auch die Betroffenen selbst einen guten Überblick bekommen, gibt es erstmals auch eine Patientenleitlinie für Migräniker, die die wissenschaftlichen Empfehlungen in verständliche Sprache übersetzt. Für einige Erkrankungen gibt es solche detaillierten Patienteninformationen bereits, zum Beispiel in der Onkologie und auch für schwere psychische Erkrankungen.
In der Migränebehandlung ist das aber neu. Damit will die Deutsche Hirnstiftung zwar vor allem für Transparenz bei den Patienten sorgen, es helfe aber auch dem Fachpersonal, meint Charly Gaul: "Der besser informierte Patient ist auch besser für den Arzt.“
Migränemolekül als Schlüsselstoff
Dass es mittlerweile deutlich mehr medikamentöse Optionen gibt, liegt vor allem an dem Molekül CGRP (Calcitonin Gene Related Peptide), das im menschlichen Nervensystem vorkommt und bei Migräneattacken vermehrt freigesetzt wird. Schon seit den 1990er-Jahren wird dazu geforscht - inzwischen stehen mehrere wirksame Medikamente zur Akutbehandlung und Prophylaxe bereit, die bei CGRP ansetzen. Dazu gehören auch monoklonale Antikörper, die zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt werden. "Jetzt wissen wir nach fünf Jahren Erfahrung, dass mehr als die Hälfte der Betroffenen durch das Medikament ihre Migränetage halbieren“, erklärt der Neurologe Hans-Christoph Diener. Ein weiterer großer Vorteil: "Die Nebenwirkungen sind sehr gering.“
Neue Substanzen und nicht-medikamentöse Verfahren
Ganz neu ist die Substanz Atogepant, die direkt am CGRP-Rezeptor ansetzt und inzwischen für die Migräneprophylaxe zugelassen ist. Sie blockiert den Signalweg des Moleküls und kann so Migräneattacken abmildern. Zudem gibt es Fortschritte bei nicht-medikamentösen Verfahren: Bei der sogenannten Remote Electrical Neuromodulation werden während einer Migräneattacke zum Beispiel am Oberarm Nerven elektrisch stimuliert. Das soll die Schmerzintensität reduzieren. Die Methode ist ab dem zwölften Lebensjahr zugelassen - das ist vor allem deshalb ein Fortschritt, weil es für Kinder und Jugendliche bislang nur wenige Therapieoptionen gibt. Eine Kassenleistung ist das Verfahren aber noch nicht.
Generell verweisen Experten darauf, dass nicht-medikamentöse Methoden wie Ausdauersport und Meditation zwar zeitaufwendig sind, aber bei regelmäßiger Anwendung ebenfalls sehr gute Wirkung zeigen - vor allem in Kombination mit Medikamenten.