Wenn Arbeiten zum Hitzeinfarkt führt

 Ein Bauarbeiter steht während des Sonnenaufgangs mit einem Gasbrenner beim Bau eines Mehrfamilienhauses.

22.08.2025 10:56

Weltweit wird es heißer, das wirkt sich auch auf die Gesundheit am Arbeitsplatz aus. Gefährdet sind vor allem Menschen auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. UN-Organisationen warnen davor, die Folgen zu unterschätzen, und pochen auf Schutzmaßnahmen.
Von Kathrin Hondl, ARD Genf
Hitzestress am Arbeitsplatz - für Milliarden Menschen weltweit bedeute das erhebliche Gesundheitsgefahren, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), vor allem, wenn über längere Zeit bei großer Hitze gearbeitet wird. "Es kommt zu Nierenversagen, es kommt zu Organversagen, in manchen Fällen zu kardiovaskulären Problemen", sagt Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Umwelt und Klimawandel in Genf. 
Dies passiere schleichend. "Es ist nicht von jetzt auf gleich, und Sie haben auf einmal einen Infarkt, sondern Sie gewöhnen sich natürlich an Hitzezustände", erklärt der Wissenschaftler. Wenn das lange der Fall sei, dann komme es eben zu "wirklichen gesundheitlichen Schäden".
Den höchsten Preis würden die Arbeiter bezahlen, "die unsere Gesellschaften am Laufen halten", sagt Krech. Das sei etwa in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und anderen körperlich anstrengenden Berufen der Fall. Dort seien die Fälle hitzebedingter Krankheiten von Dehydrierung bis zu bleibenden Herz-Kreislauf-Schäden deutlich angestiegen.

Weniger Effizienz durch höhere Temperaturen

Laut dem neuen Bericht der WHO und der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf sind mehr als 22 Millionen Arbeitsunfälle und fast 19.000 Todesfälle pro Jahr auf extreme Hitze zurückzuführen. Und auch die Effizienz der Arbeit sinkt bei steigenden Temperaturen. Das spüren natürlich all jene, wenn sie bei 35 Grad und mehr versuchen, wie gewohnt anzupacken oder auch nur klar zu denken. Der Produktivitätsverlust ist messbar.   
"Wenn Sie jetzt eine Durchschnittstemperatur von 20 Grad haben, dann sind Sie eigentlich relativ gut produktiv", sagt Krech. Jeder weitere Anstieg um ein Grad würde die Produktivität um zwei Prozent senken. Insofern seien auch Arbeitgeber gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen, um ihre Mitarbeitenden mehr zu schützen.

Forderung nach regionalen Aktionsplänen

Regierungen, Arbeitgeber und Gesundheitsbehörden weltweit, so der Aufruf von WHO und WMO, müssten dringend handeln, um auf die immer schlimmeren Auswirkungen von Hitzestress bei der Arbeit zu reagieren. Mit ihrem Hitzestress-Bericht fordern die UN-Organisationen zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation ILO konkrete, auf die jeweilige Region zugeschnittene Aktionspläne. 
Schlauere Arbeits- und Siestazeiten wären eine wirkungsvolle Maßnahme. Krech führt hier das Beispiel Spanien an. So sähe man dort nach der Siesta um drei Uhr nachmittags in der höchsten Temperatur unter unglaublichen Hitzebedingungen Straßenarbeiter mit Asphalt arbeiten. Dann seien oftmals tradierte kulturelle Gegebenheiten, sagt Krech. Nach der Siesta zwischen zwölf und drei gehe man wieder arbeiten. "Und das müssen wir überdenken."

Krech: Extremer Anstieg von Hitzeinfarkten

Wichtig sind aber auch medizinische Aufklärung und Sensibilisierung für Hitzestresssymptome. Denn die würden oft zu spät erkannt und falsch behandelt. "Viele Menschen wissen gar nicht, wie die Symptome aussehen. Wenn man dehydriert ist, wenn der Körper lange Zeit über 38 Grad erhitzt ist", sagt Krech. "Was es bedeutet, dass man schwindlig werden kann und dann auch umkippt."
"Wir haben einen extremen Anstieg von 70 Prozent von wirklich schweren Fällen, von Hitzeinfarkten in den letzten Jahren erlebt. Das macht uns schon Sorge." Eine simple Präventionsmaßnahme wäre es schon, sagt WHO-Direktor Krech, wenn die Leute mit Smartphone-Apps regelmäßig ihre Körpertemperatur kontrollieren würden.
Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. August 2025 um 11:50 Uhr.
Weltweit wird es heißer, das wirkt sich auch auf die Gesundheit am Arbeitsplatz aus. Gefährdet sind vor allem Menschen auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. UN-Organisationen warnen davor, die Folgen zu unterschätzen, und pochen auf Schutzmaßnahmen.
Von Kathrin Hondl, ARD Genf
Hitzestress am Arbeitsplatz - für Milliarden Menschen weltweit bedeute das erhebliche Gesundheitsgefahren, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), vor allem, wenn über längere Zeit bei großer Hitze gearbeitet wird. "Es kommt zu Nierenversagen, es kommt zu Organversagen, in manchen Fällen zu kardiovaskulären Problemen", sagt Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Umwelt und Klimawandel in Genf. 
Dies passiere schleichend. "Es ist nicht von jetzt auf gleich, und Sie haben auf einmal einen Infarkt, sondern Sie gewöhnen sich natürlich an Hitzezustände", erklärt der Wissenschaftler. Wenn das lange der Fall sei, dann komme es eben zu "wirklichen gesundheitlichen Schäden".
Den höchsten Preis würden die Arbeiter bezahlen, "die unsere Gesellschaften am Laufen halten", sagt Krech. Das sei etwa in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und anderen körperlich anstrengenden Berufen der Fall. Dort seien die Fälle hitzebedingter Krankheiten von Dehydrierung bis zu bleibenden Herz-Kreislauf-Schäden deutlich angestiegen.

Weniger Effizienz durch höhere Temperaturen

Laut dem neuen Bericht der WHO und der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf sind mehr als 22 Millionen Arbeitsunfälle und fast 19.000 Todesfälle pro Jahr auf extreme Hitze zurückzuführen. Und auch die Effizienz der Arbeit sinkt bei steigenden Temperaturen. Das spüren natürlich all jene, wenn sie bei 35 Grad und mehr versuchen, wie gewohnt anzupacken oder auch nur klar zu denken. Der Produktivitätsverlust ist messbar.   
"Wenn Sie jetzt eine Durchschnittstemperatur von 20 Grad haben, dann sind Sie eigentlich relativ gut produktiv", sagt Krech. Jeder weitere Anstieg um ein Grad würde die Produktivität um zwei Prozent senken. Insofern seien auch Arbeitgeber gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen, um ihre Mitarbeitenden mehr zu schützen.

Forderung nach regionalen Aktionsplänen

Regierungen, Arbeitgeber und Gesundheitsbehörden weltweit, so der Aufruf von WHO und WMO, müssten dringend handeln, um auf die immer schlimmeren Auswirkungen von Hitzestress bei der Arbeit zu reagieren. Mit ihrem Hitzestress-Bericht fordern die UN-Organisationen zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation ILO konkrete, auf die jeweilige Region zugeschnittene Aktionspläne. 
Schlauere Arbeits- und Siestazeiten wären eine wirkungsvolle Maßnahme. Krech führt hier das Beispiel Spanien an. So sähe man dort nach der Siesta um drei Uhr nachmittags in der höchsten Temperatur unter unglaublichen Hitzebedingungen Straßenarbeiter mit Asphalt arbeiten. Dann seien oftmals tradierte kulturelle Gegebenheiten, sagt Krech. Nach der Siesta zwischen zwölf und drei gehe man wieder arbeiten. "Und das müssen wir überdenken."

Krech: Extremer Anstieg von Hitzeinfarkten

Wichtig sind aber auch medizinische Aufklärung und Sensibilisierung für Hitzestresssymptome. Denn die würden oft zu spät erkannt und falsch behandelt. "Viele Menschen wissen gar nicht, wie die Symptome aussehen. Wenn man dehydriert ist, wenn der Körper lange Zeit über 38 Grad erhitzt ist", sagt Krech. "Was es bedeutet, dass man schwindlig werden kann und dann auch umkippt."
"Wir haben einen extremen Anstieg von 70 Prozent von wirklich schweren Fällen, von Hitzeinfarkten in den letzten Jahren erlebt. Das macht uns schon Sorge." Eine simple Präventionsmaßnahme wäre es schon, sagt WHO-Direktor Krech, wenn die Leute mit Smartphone-Apps regelmäßig ihre Körpertemperatur kontrollieren würden.
Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. August 2025 um 11:50 Uhr.
Weltweit wird es heißer, das wirkt sich auch auf die Gesundheit am Arbeitsplatz aus. Gefährdet sind vor allem Menschen auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. UN-Organisationen warnen davor, die Folgen zu unterschätzen, und pochen auf Schutzmaßnahmen.
Von Kathrin Hondl, ARD Genf
Hitzestress am Arbeitsplatz - für Milliarden Menschen weltweit bedeute das erhebliche Gesundheitsgefahren, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), vor allem, wenn über längere Zeit bei großer Hitze gearbeitet wird. "Es kommt zu Nierenversagen, es kommt zu Organversagen, in manchen Fällen zu kardiovaskulären Problemen", sagt Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Umwelt und Klimawandel in Genf. 
Dies passiere schleichend. "Es ist nicht von jetzt auf gleich, und Sie haben auf einmal einen Infarkt, sondern Sie gewöhnen sich natürlich an Hitzezustände", erklärt der Wissenschaftler. Wenn das lange der Fall sei, dann komme es eben zu "wirklichen gesundheitlichen Schäden".
Den höchsten Preis würden die Arbeiter bezahlen, "die unsere Gesellschaften am Laufen halten", sagt Krech. Das sei etwa in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und anderen körperlich anstrengenden Berufen der Fall. Dort seien die Fälle hitzebedingter Krankheiten von Dehydrierung bis zu bleibenden Herz-Kreislauf-Schäden deutlich angestiegen.

Weniger Effizienz durch höhere Temperaturen

Laut dem neuen Bericht der WHO und der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf sind mehr als 22 Millionen Arbeitsunfälle und fast 19.000 Todesfälle pro Jahr auf extreme Hitze zurückzuführen. Und auch die Effizienz der Arbeit sinkt bei steigenden Temperaturen. Das spüren natürlich all jene, wenn sie bei 35 Grad und mehr versuchen, wie gewohnt anzupacken oder auch nur klar zu denken. Der Produktivitätsverlust ist messbar.   
"Wenn Sie jetzt eine Durchschnittstemperatur von 20 Grad haben, dann sind Sie eigentlich relativ gut produktiv", sagt Krech. Jeder weitere Anstieg um ein Grad würde die Produktivität um zwei Prozent senken. Insofern seien auch Arbeitgeber gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen, um ihre Mitarbeitenden mehr zu schützen.

Forderung nach regionalen Aktionsplänen

Regierungen, Arbeitgeber und Gesundheitsbehörden weltweit, so der Aufruf von WHO und WMO, müssten dringend handeln, um auf die immer schlimmeren Auswirkungen von Hitzestress bei der Arbeit zu reagieren. Mit ihrem Hitzestress-Bericht fordern die UN-Organisationen zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation ILO konkrete, auf die jeweilige Region zugeschnittene Aktionspläne. 
Schlauere Arbeits- und Siestazeiten wären eine wirkungsvolle Maßnahme. Krech führt hier das Beispiel Spanien an. So sähe man dort nach der Siesta um drei Uhr nachmittags in der höchsten Temperatur unter unglaublichen Hitzebedingungen Straßenarbeiter mit Asphalt arbeiten. Dann seien oftmals tradierte kulturelle Gegebenheiten, sagt Krech. Nach der Siesta zwischen zwölf und drei gehe man wieder arbeiten. "Und das müssen wir überdenken."

Krech: Extremer Anstieg von Hitzeinfarkten

Wichtig sind aber auch medizinische Aufklärung und Sensibilisierung für Hitzestresssymptome. Denn die würden oft zu spät erkannt und falsch behandelt. "Viele Menschen wissen gar nicht, wie die Symptome aussehen. Wenn man dehydriert ist, wenn der Körper lange Zeit über 38 Grad erhitzt ist", sagt Krech. "Was es bedeutet, dass man schwindlig werden kann und dann auch umkippt."
"Wir haben einen extremen Anstieg von 70 Prozent von wirklich schweren Fällen, von Hitzeinfarkten in den letzten Jahren erlebt. Das macht uns schon Sorge." Eine simple Präventionsmaßnahme wäre es schon, sagt WHO-Direktor Krech, wenn die Leute mit Smartphone-Apps regelmäßig ihre Körpertemperatur kontrollieren würden.
Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. August 2025 um 11:50 Uhr.
Weltweit wird es heißer, das wirkt sich auch auf die Gesundheit am Arbeitsplatz aus. Gefährdet sind vor allem Menschen auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. UN-Organisationen warnen davor, die Folgen zu unterschätzen, und pochen auf Schutzmaßnahmen.
Von Kathrin Hondl, ARD Genf
Hitzestress am Arbeitsplatz - für Milliarden Menschen weltweit bedeute das erhebliche Gesundheitsgefahren, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), vor allem, wenn über längere Zeit bei großer Hitze gearbeitet wird. "Es kommt zu Nierenversagen, es kommt zu Organversagen, in manchen Fällen zu kardiovaskulären Problemen", sagt Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Umwelt und Klimawandel in Genf. 
Dies passiere schleichend. "Es ist nicht von jetzt auf gleich, und Sie haben auf einmal einen Infarkt, sondern Sie gewöhnen sich natürlich an Hitzezustände", erklärt der Wissenschaftler. Wenn das lange der Fall sei, dann komme es eben zu "wirklichen gesundheitlichen Schäden".
Den höchsten Preis würden die Arbeiter bezahlen, "die unsere Gesellschaften am Laufen halten", sagt Krech. Das sei etwa in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und anderen körperlich anstrengenden Berufen der Fall. Dort seien die Fälle hitzebedingter Krankheiten von Dehydrierung bis zu bleibenden Herz-Kreislauf-Schäden deutlich angestiegen.

Weniger Effizienz durch höhere Temperaturen

Laut dem neuen Bericht der WHO und der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf sind mehr als 22 Millionen Arbeitsunfälle und fast 19.000 Todesfälle pro Jahr auf extreme Hitze zurückzuführen. Und auch die Effizienz der Arbeit sinkt bei steigenden Temperaturen. Das spüren natürlich all jene, wenn sie bei 35 Grad und mehr versuchen, wie gewohnt anzupacken oder auch nur klar zu denken. Der Produktivitätsverlust ist messbar.   
"Wenn Sie jetzt eine Durchschnittstemperatur von 20 Grad haben, dann sind Sie eigentlich relativ gut produktiv", sagt Krech. Jeder weitere Anstieg um ein Grad würde die Produktivität um zwei Prozent senken. Insofern seien auch Arbeitgeber gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen, um ihre Mitarbeitenden mehr zu schützen.

Forderung nach regionalen Aktionsplänen

Regierungen, Arbeitgeber und Gesundheitsbehörden weltweit, so der Aufruf von WHO und WMO, müssten dringend handeln, um auf die immer schlimmeren Auswirkungen von Hitzestress bei der Arbeit zu reagieren. Mit ihrem Hitzestress-Bericht fordern die UN-Organisationen zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation ILO konkrete, auf die jeweilige Region zugeschnittene Aktionspläne. 
Schlauere Arbeits- und Siestazeiten wären eine wirkungsvolle Maßnahme. Krech führt hier das Beispiel Spanien an. So sähe man dort nach der Siesta um drei Uhr nachmittags in der höchsten Temperatur unter unglaublichen Hitzebedingungen Straßenarbeiter mit Asphalt arbeiten. Dann seien oftmals tradierte kulturelle Gegebenheiten, sagt Krech. Nach der Siesta zwischen zwölf und drei gehe man wieder arbeiten. "Und das müssen wir überdenken."

Krech: Extremer Anstieg von Hitzeinfarkten

Wichtig sind aber auch medizinische Aufklärung und Sensibilisierung für Hitzestresssymptome. Denn die würden oft zu spät erkannt und falsch behandelt. "Viele Menschen wissen gar nicht, wie die Symptome aussehen. Wenn man dehydriert ist, wenn der Körper lange Zeit über 38 Grad erhitzt ist", sagt Krech. "Was es bedeutet, dass man schwindlig werden kann und dann auch umkippt."
"Wir haben einen extremen Anstieg von 70 Prozent von wirklich schweren Fällen, von Hitzeinfarkten in den letzten Jahren erlebt. Das macht uns schon Sorge." Eine simple Präventionsmaßnahme wäre es schon, sagt WHO-Direktor Krech, wenn die Leute mit Smartphone-Apps regelmäßig ihre Körpertemperatur kontrollieren würden.
Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. August 2025 um 11:50 Uhr.
Weltweit wird es heißer, das wirkt sich auch auf die Gesundheit am Arbeitsplatz aus. Gefährdet sind vor allem Menschen auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. UN-Organisationen warnen davor, die Folgen zu unterschätzen, und pochen auf Schutzmaßnahmen.
Von Kathrin Hondl, ARD Genf
Hitzestress am Arbeitsplatz - für Milliarden Menschen weltweit bedeute das erhebliche Gesundheitsgefahren, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), vor allem, wenn über längere Zeit bei großer Hitze gearbeitet wird. "Es kommt zu Nierenversagen, es kommt zu Organversagen, in manchen Fällen zu kardiovaskulären Problemen", sagt Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Umwelt und Klimawandel in Genf. 
Dies passiere schleichend. "Es ist nicht von jetzt auf gleich, und Sie haben auf einmal einen Infarkt, sondern Sie gewöhnen sich natürlich an Hitzezustände", erklärt der Wissenschaftler. Wenn das lange der Fall sei, dann komme es eben zu "wirklichen gesundheitlichen Schäden".
Den höchsten Preis würden die Arbeiter bezahlen, "die unsere Gesellschaften am Laufen halten", sagt Krech. Das sei etwa in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und anderen körperlich anstrengenden Berufen der Fall. Dort seien die Fälle hitzebedingter Krankheiten von Dehydrierung bis zu bleibenden Herz-Kreislauf-Schäden deutlich angestiegen.

Weniger Effizienz durch höhere Temperaturen

Laut dem neuen Bericht der WHO und der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf sind mehr als 22 Millionen Arbeitsunfälle und fast 19.000 Todesfälle pro Jahr auf extreme Hitze zurückzuführen. Und auch die Effizienz der Arbeit sinkt bei steigenden Temperaturen. Das spüren natürlich all jene, wenn sie bei 35 Grad und mehr versuchen, wie gewohnt anzupacken oder auch nur klar zu denken. Der Produktivitätsverlust ist messbar.   
"Wenn Sie jetzt eine Durchschnittstemperatur von 20 Grad haben, dann sind Sie eigentlich relativ gut produktiv", sagt Krech. Jeder weitere Anstieg um ein Grad würde die Produktivität um zwei Prozent senken. Insofern seien auch Arbeitgeber gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen, um ihre Mitarbeitenden mehr zu schützen.

Forderung nach regionalen Aktionsplänen

Regierungen, Arbeitgeber und Gesundheitsbehörden weltweit, so der Aufruf von WHO und WMO, müssten dringend handeln, um auf die immer schlimmeren Auswirkungen von Hitzestress bei der Arbeit zu reagieren. Mit ihrem Hitzestress-Bericht fordern die UN-Organisationen zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation ILO konkrete, auf die jeweilige Region zugeschnittene Aktionspläne. 
Schlauere Arbeits- und Siestazeiten wären eine wirkungsvolle Maßnahme. Krech führt hier das Beispiel Spanien an. So sähe man dort nach der Siesta um drei Uhr nachmittags in der höchsten Temperatur unter unglaublichen Hitzebedingungen Straßenarbeiter mit Asphalt arbeiten. Dann seien oftmals tradierte kulturelle Gegebenheiten, sagt Krech. Nach der Siesta zwischen zwölf und drei gehe man wieder arbeiten. "Und das müssen wir überdenken."

Krech: Extremer Anstieg von Hitzeinfarkten

Wichtig sind aber auch medizinische Aufklärung und Sensibilisierung für Hitzestresssymptome. Denn die würden oft zu spät erkannt und falsch behandelt. "Viele Menschen wissen gar nicht, wie die Symptome aussehen. Wenn man dehydriert ist, wenn der Körper lange Zeit über 38 Grad erhitzt ist", sagt Krech. "Was es bedeutet, dass man schwindlig werden kann und dann auch umkippt."
"Wir haben einen extremen Anstieg von 70 Prozent von wirklich schweren Fällen, von Hitzeinfarkten in den letzten Jahren erlebt. Das macht uns schon Sorge." Eine simple Präventionsmaßnahme wäre es schon, sagt WHO-Direktor Krech, wenn die Leute mit Smartphone-Apps regelmäßig ihre Körpertemperatur kontrollieren würden.
Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. August 2025 um 11:50 Uhr.
Weltweit wird es heißer, das wirkt sich auch auf die Gesundheit am Arbeitsplatz aus. Gefährdet sind vor allem Menschen auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. UN-Organisationen warnen davor, die Folgen zu unterschätzen, und pochen auf Schutzmaßnahmen.
Von Kathrin Hondl, ARD Genf
Hitzestress am Arbeitsplatz - für Milliarden Menschen weltweit bedeute das erhebliche Gesundheitsgefahren, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), vor allem, wenn über längere Zeit bei großer Hitze gearbeitet wird. "Es kommt zu Nierenversagen, es kommt zu Organversagen, in manchen Fällen zu kardiovaskulären Problemen", sagt Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Umwelt und Klimawandel in Genf. 
Dies passiere schleichend. "Es ist nicht von jetzt auf gleich, und Sie haben auf einmal einen Infarkt, sondern Sie gewöhnen sich natürlich an Hitzezustände", erklärt der Wissenschaftler. Wenn das lange der Fall sei, dann komme es eben zu "wirklichen gesundheitlichen Schäden".
Den höchsten Preis würden die Arbeiter bezahlen, "die unsere Gesellschaften am Laufen halten", sagt Krech. Das sei etwa in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und anderen körperlich anstrengenden Berufen der Fall. Dort seien die Fälle hitzebedingter Krankheiten von Dehydrierung bis zu bleibenden Herz-Kreislauf-Schäden deutlich angestiegen.

Weniger Effizienz durch höhere Temperaturen

Laut dem neuen Bericht der WHO und der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf sind mehr als 22 Millionen Arbeitsunfälle und fast 19.000 Todesfälle pro Jahr auf extreme Hitze zurückzuführen. Und auch die Effizienz der Arbeit sinkt bei steigenden Temperaturen. Das spüren natürlich all jene, wenn sie bei 35 Grad und mehr versuchen, wie gewohnt anzupacken oder auch nur klar zu denken. Der Produktivitätsverlust ist messbar.   
"Wenn Sie jetzt eine Durchschnittstemperatur von 20 Grad haben, dann sind Sie eigentlich relativ gut produktiv", sagt Krech. Jeder weitere Anstieg um ein Grad würde die Produktivität um zwei Prozent senken. Insofern seien auch Arbeitgeber gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen, um ihre Mitarbeitenden mehr zu schützen.

Forderung nach regionalen Aktionsplänen

Regierungen, Arbeitgeber und Gesundheitsbehörden weltweit, so der Aufruf von WHO und WMO, müssten dringend handeln, um auf die immer schlimmeren Auswirkungen von Hitzestress bei der Arbeit zu reagieren. Mit ihrem Hitzestress-Bericht fordern die UN-Organisationen zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation ILO konkrete, auf die jeweilige Region zugeschnittene Aktionspläne. 
Schlauere Arbeits- und Siestazeiten wären eine wirkungsvolle Maßnahme. Krech führt hier das Beispiel Spanien an. So sähe man dort nach der Siesta um drei Uhr nachmittags in der höchsten Temperatur unter unglaublichen Hitzebedingungen Straßenarbeiter mit Asphalt arbeiten. Dann seien oftmals tradierte kulturelle Gegebenheiten, sagt Krech. Nach der Siesta zwischen zwölf und drei gehe man wieder arbeiten. "Und das müssen wir überdenken."

Krech: Extremer Anstieg von Hitzeinfarkten

Wichtig sind aber auch medizinische Aufklärung und Sensibilisierung für Hitzestresssymptome. Denn die würden oft zu spät erkannt und falsch behandelt. "Viele Menschen wissen gar nicht, wie die Symptome aussehen. Wenn man dehydriert ist, wenn der Körper lange Zeit über 38 Grad erhitzt ist", sagt Krech. "Was es bedeutet, dass man schwindlig werden kann und dann auch umkippt."
"Wir haben einen extremen Anstieg von 70 Prozent von wirklich schweren Fällen, von Hitzeinfarkten in den letzten Jahren erlebt. Das macht uns schon Sorge." Eine simple Präventionsmaßnahme wäre es schon, sagt WHO-Direktor Krech, wenn die Leute mit Smartphone-Apps regelmäßig ihre Körpertemperatur kontrollieren würden.
Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. August 2025 um 11:50 Uhr.
Weltweit wird es heißer, das wirkt sich auch auf die Gesundheit am Arbeitsplatz aus. Gefährdet sind vor allem Menschen auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. UN-Organisationen warnen davor, die Folgen zu unterschätzen, und pochen auf Schutzmaßnahmen.
Von Kathrin Hondl, ARD Genf
Hitzestress am Arbeitsplatz - für Milliarden Menschen weltweit bedeute das erhebliche Gesundheitsgefahren, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), vor allem, wenn über längere Zeit bei großer Hitze gearbeitet wird. "Es kommt zu Nierenversagen, es kommt zu Organversagen, in manchen Fällen zu kardiovaskulären Problemen", sagt Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Umwelt und Klimawandel in Genf. 
Dies passiere schleichend. "Es ist nicht von jetzt auf gleich, und Sie haben auf einmal einen Infarkt, sondern Sie gewöhnen sich natürlich an Hitzezustände", erklärt der Wissenschaftler. Wenn das lange der Fall sei, dann komme es eben zu "wirklichen gesundheitlichen Schäden".
Den höchsten Preis würden die Arbeiter bezahlen, "die unsere Gesellschaften am Laufen halten", sagt Krech. Das sei etwa in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und anderen körperlich anstrengenden Berufen der Fall. Dort seien die Fälle hitzebedingter Krankheiten von Dehydrierung bis zu bleibenden Herz-Kreislauf-Schäden deutlich angestiegen.

Weniger Effizienz durch höhere Temperaturen

Laut dem neuen Bericht der WHO und der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf sind mehr als 22 Millionen Arbeitsunfälle und fast 19.000 Todesfälle pro Jahr auf extreme Hitze zurückzuführen. Und auch die Effizienz der Arbeit sinkt bei steigenden Temperaturen. Das spüren natürlich all jene, wenn sie bei 35 Grad und mehr versuchen, wie gewohnt anzupacken oder auch nur klar zu denken. Der Produktivitätsverlust ist messbar.   
"Wenn Sie jetzt eine Durchschnittstemperatur von 20 Grad haben, dann sind Sie eigentlich relativ gut produktiv", sagt Krech. Jeder weitere Anstieg um ein Grad würde die Produktivität um zwei Prozent senken. Insofern seien auch Arbeitgeber gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen, um ihre Mitarbeitenden mehr zu schützen.

Forderung nach regionalen Aktionsplänen

Regierungen, Arbeitgeber und Gesundheitsbehörden weltweit, so der Aufruf von WHO und WMO, müssten dringend handeln, um auf die immer schlimmeren Auswirkungen von Hitzestress bei der Arbeit zu reagieren. Mit ihrem Hitzestress-Bericht fordern die UN-Organisationen zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation ILO konkrete, auf die jeweilige Region zugeschnittene Aktionspläne. 
Schlauere Arbeits- und Siestazeiten wären eine wirkungsvolle Maßnahme. Krech führt hier das Beispiel Spanien an. So sähe man dort nach der Siesta um drei Uhr nachmittags in der höchsten Temperatur unter unglaublichen Hitzebedingungen Straßenarbeiter mit Asphalt arbeiten. Dann seien oftmals tradierte kulturelle Gegebenheiten, sagt Krech. Nach der Siesta zwischen zwölf und drei gehe man wieder arbeiten. "Und das müssen wir überdenken."

Krech: Extremer Anstieg von Hitzeinfarkten

Wichtig sind aber auch medizinische Aufklärung und Sensibilisierung für Hitzestresssymptome. Denn die würden oft zu spät erkannt und falsch behandelt. "Viele Menschen wissen gar nicht, wie die Symptome aussehen. Wenn man dehydriert ist, wenn der Körper lange Zeit über 38 Grad erhitzt ist", sagt Krech. "Was es bedeutet, dass man schwindlig werden kann und dann auch umkippt."
"Wir haben einen extremen Anstieg von 70 Prozent von wirklich schweren Fällen, von Hitzeinfarkten in den letzten Jahren erlebt. Das macht uns schon Sorge." Eine simple Präventionsmaßnahme wäre es schon, sagt WHO-Direktor Krech, wenn die Leute mit Smartphone-Apps regelmäßig ihre Körpertemperatur kontrollieren würden.
Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. August 2025 um 11:50 Uhr.