Krankenhauspilz Candidozyma auris breitet sich aus

11.09.2025 10:35
Die Fälle von Infektionen mit dem Krankenhauspilz Candidozyma auris haben in Europa drastisch zugenommen. Der Hefepilz ist gegen verschiedene Medikamente resistent und kann vor allem bereits kranken Menschen schaden.
Der krankheitserregende Pilz Candidozyma auris verbreitet sich rasch in europäischen Krankenhäusern. Das geht aus einem Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hervor. Demnach lag Deutschland bei der Anzahl der gemeldeten Fälle zwischen 2013 und 2023 EU-weit auf Platz fünf. Die meisten Fälle wurden in Spanien gemeldet, danach folgten Griechenland, Italien und Rumänien.
Candidozyma auris - früher bekannt als Candida auris - ist ein Hefepilz, der 2009 in Japan entdeckt wurde. Seitdem hat er sich verbreitet, vor allem in Krankenhäusern. Candidozyma auris ist gegen verschiedene Medikamente resistent und kann bei kranken Menschen schwere Infektionen verursachen.
Die Fähigkeit des Pilzes, auf verschiedenen Oberflächen und medizinischen Geräten zu überleben und sich über sogenannte Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch zu übertragen, macht es besonders schwer, die Ausbreitung des Erregers zu kontrollieren, teilte das ECDC in seinem Bericht mit. Durch die Luft, wie etwa das Coronavirus, verbreitet sich der Erreger nicht.
Anstieg der gemeldeten Fälle in vergangenen Jahren
Die Studie der Gesundheitsbehörde zeigt einen rapiden Anstieg an gemeldeten Fällen des Befalls mit dem Hefepilz innerhalb der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums. Von 2013 bis 2023 wurden in der Region mehr als 4.000 Fälle registriert - 1.346 davon allein im Jahr 2023. Deutschland meldete in dem untersuchten Zeitraum insgesamt 120 Fälle, mit 77 entfiel mehr als die Hälfte auf das Jahr 2023.
Das ECDC schreibt in seinem Bericht, diese Zahlen seien nur "die Spitze des Eisbergs", da es in vielen Ländern keine systematische Erfassung des Befalls mit dem Pilz gebe. Nationale Bemühungen zur Früherkennung, Überwachung und schnellen Umsetzung von Maßnahmen zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung von Candidozyma auris könnten die Auswirkungen auf Krankenhauspatienten in Europa abmildern, heißt es in dem Bericht der EU-Behörde.
Mögliche Folgen einer Infektion
Für gesunde Menschen ist eine Infektion in der Regel ungefährlich. Die meisten Menschen, die betroffen sind, merken nicht mal etwas davon. Anders sieht es bei vulnerablen Gruppen aus, also etwa Patienten auf Intensivstationen oder solchen mit geschwächtem Immunsystem. Wenn der Pilz in ihren Körper, also in den Blutstrom gelangt, kann er dort eine Sepsis, eine Blutvergiftung, verursachen - für fast jeden zweiten Patienten endet das tödlich. Auch andere Infektionen, etwa von Gelenkprothesen, können schwerwiegende Folgen haben.
Experte: Kein Grund zur Sorge in Deutschland
Oliver Kurzai, Leiter des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, sagte dem Science Media Center, man werde die Verbreitung von Candidozyma auris auf Dauer nicht verhindern können. "Aber wir können sie sehr wohl ausbremsen und sehr lange verzögern." Man spreche da von Containment. "Der ECDC-Bericht zeigt aber, dass es auch in Europa Länder gibt, die das Containment aufgegeben haben, vor allem in Südeuropa", so Kurzai.
Krankenhauspatienten in Deutschland müssten sich trotz der steigenden Fallzahlen keine Sorgen machen. Der Pilz sei in Deutschland eine Rarität. "Es macht uns Sorgen aus epidemiologischer Sicht, aber für den einzelnen individuellen Patienten ist die Wahrscheinlichkeit, damit in Kontakt zu kommen, niedrig", so Kurzai.
Die Fälle von Infektionen mit dem Krankenhauspilz Candidozyma auris haben in Europa drastisch zugenommen. Der Hefepilz ist gegen verschiedene Medikamente resistent und kann vor allem bereits kranken Menschen schaden.
Der krankheitserregende Pilz Candidozyma auris verbreitet sich rasch in europäischen Krankenhäusern. Das geht aus einem Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hervor. Demnach lag Deutschland bei der Anzahl der gemeldeten Fälle zwischen 2013 und 2023 EU-weit auf Platz fünf. Die meisten Fälle wurden in Spanien gemeldet, danach folgten Griechenland, Italien und Rumänien.
Candidozyma auris - früher bekannt als Candida auris - ist ein Hefepilz, der 2009 in Japan entdeckt wurde. Seitdem hat er sich verbreitet, vor allem in Krankenhäusern. Candidozyma auris ist gegen verschiedene Medikamente resistent und kann bei kranken Menschen schwere Infektionen verursachen.
Die Fähigkeit des Pilzes, auf verschiedenen Oberflächen und medizinischen Geräten zu überleben und sich über sogenannte Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch zu übertragen, macht es besonders schwer, die Ausbreitung des Erregers zu kontrollieren, teilte das ECDC in seinem Bericht mit. Durch die Luft, wie etwa das Coronavirus, verbreitet sich der Erreger nicht.
Anstieg der gemeldeten Fälle in vergangenen Jahren
Die Studie der Gesundheitsbehörde zeigt einen rapiden Anstieg an gemeldeten Fällen des Befalls mit dem Hefepilz innerhalb der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums. Von 2013 bis 2023 wurden in der Region mehr als 4.000 Fälle registriert - 1.346 davon allein im Jahr 2023. Deutschland meldete in dem untersuchten Zeitraum insgesamt 120 Fälle, mit 77 entfiel mehr als die Hälfte auf das Jahr 2023.
Das ECDC schreibt in seinem Bericht, diese Zahlen seien nur "die Spitze des Eisbergs", da es in vielen Ländern keine systematische Erfassung des Befalls mit dem Pilz gebe. Nationale Bemühungen zur Früherkennung, Überwachung und schnellen Umsetzung von Maßnahmen zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung von Candidozyma auris könnten die Auswirkungen auf Krankenhauspatienten in Europa abmildern, heißt es in dem Bericht der EU-Behörde.
Mögliche Folgen einer Infektion
Für gesunde Menschen ist eine Infektion in der Regel ungefährlich. Die meisten Menschen, die betroffen sind, merken nicht mal etwas davon. Anders sieht es bei vulnerablen Gruppen aus, also etwa Patienten auf Intensivstationen oder solchen mit geschwächtem Immunsystem. Wenn der Pilz in ihren Körper, also in den Blutstrom gelangt, kann er dort eine Sepsis, eine Blutvergiftung, verursachen - für fast jeden zweiten Patienten endet das tödlich. Auch andere Infektionen, etwa von Gelenkprothesen, können schwerwiegende Folgen haben.
Experte: Kein Grund zur Sorge in Deutschland
Oliver Kurzai, Leiter des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, sagte dem Science Media Center, man werde die Verbreitung von Candidozyma auris auf Dauer nicht verhindern können. "Aber wir können sie sehr wohl ausbremsen und sehr lange verzögern." Man spreche da von Containment. "Der ECDC-Bericht zeigt aber, dass es auch in Europa Länder gibt, die das Containment aufgegeben haben, vor allem in Südeuropa", so Kurzai.
Krankenhauspatienten in Deutschland müssten sich trotz der steigenden Fallzahlen keine Sorgen machen. Der Pilz sei in Deutschland eine Rarität. "Es macht uns Sorgen aus epidemiologischer Sicht, aber für den einzelnen individuellen Patienten ist die Wahrscheinlichkeit, damit in Kontakt zu kommen, niedrig", so Kurzai.
Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. September 2025 um 17:35 Uhr.