Optimismus - die unterschätzte Superkraft?

"Alles Wird Gut" steht auf einem Bauwagen.

24.08.2025 10:46

In Zeiten von Kriegen und Krisen ist es nicht leicht, optimistisch zu sein. Dabei zeigen Studien, dass sich eine positive Grundhaltung durchaus lohnen kann - solange man es nicht übertreibt.
Von Katja Nellissen, WDR
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bescheinigen optimistischen Menschen gleich eine ganze Reihe von Vorteilen. Einer sticht besonders hervor.

Optimisten leben länger

Menschen mit einer optimistischen Grundhaltung haben eine größere Chance, alt zu werden. Das ist das Fazit einer Studie aus den USA. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule in Boston haben Langzeitdaten von rund 70.000 Personen analysiert.
Dabei zeigte sich, dass die Lebenserwartung der Optimistinnen und Optimisten rund zehn Prozent über der der Pessimisten liegt. Außerdem, so die Forscher, sei für Optimisten die Wahrscheinlichkeit höher, 85 Jahre alt oder älter zu werden.

Gut für die Gesundheit

Wer zuversichtlich in die Zukunft schaut, lebt nicht nur länger, sondern vermutlich auch gesünder. Eine ganze Reihe von Studien geben Hinweise darauf, dass Optimisten zum Beispiel bessere Entzündungswerte haben, einen niedrigeren Blutdruck, weniger Schlafstörungen oder ein besseres Immunsystem. Außerdem bekommen sie offenbar seltener Schlaganfälle, und falls doch, erholen Sie sich schneller davon. Zuversichtliche Studierende im Prüfungsstress erkranken sogar seltener an  Erkältungssymptomen.

Schutzmechanismen noch nicht bekannt

Die genauen Ursachen für diese positiven Effekte sind nicht bekannt. Die Forscher der Erkältungsstudie vermuten, es liege daran, dass optimistische Menschen bessere Strategien haben, um mit psychischen Belastungen umzugehen. Und die wiederum machen uns anfälliger für Erkältungskrankheiten.
Vielleicht liegt der Zusammenhang aber auch darin, dass optimistisch eingestellte Menschen statistisch gesehen gesünder leben als die Normalbevölkerung. Sie bewegen sich mehr, rauchen weniger, trinken weniger Alkohol und achten stärker auf ihr Gewicht.
Israelische Forscher vermuten die Ursache im Gehirn. Ein Team der Technischen Universität Haifa hat bei einer Studie an Mäusen beobachtet, dass eine positive Erwartungshaltung im Gehirn Stoffe freisetzt, die das Immunsystem stärken. Ob der Mechanismus beim Menschen genauso funktioniert, ist aber noch offen.

Henne oder Ei?

Auch die Frage, ob der Optimismus tatsächlich die Ursache für all die positiven Gesundheitseffekte ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Sind Menschen gesünder oder erfolgreicher, weil sie optimistisch sind, oder haben gesunde und erfolgreiche Menschen mehr Grund, optimistisch zu sein? Vermutlich stimmt beides: Optimismus verbessert das Wohlbefinden, und wenn es uns gut geht, sind wir zuversichtlicher.

Blinder Optimismus kann schädlich sein

Zu viel Optimismus kann aber auch negative Effekte haben. Wer davon ausgeht, dass immer alles gut gehen wird, läuft Gefahr, leichtsinnige oder sogar gefährliche Dinge zu tun.
Die Neurowissenschaftlerin Tali Sharot vom University College in London warnt in einem Artikel im Fachmagazin Cell vor übermäßigem Optimismus. Der könne dazu führen, dass Menschen sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen außer acht lassen. Die optimistische Annahme, dass man weder Lungenkrebs noch einen Bankrott erleben werde, argumentiert sie, begünstige potenziell schädliche Verhaltensweisen wie Rauchen oder übermäßige Ausgaben.
Unrealistisch optimistische Erwartungen bergen laut einer kanadischen Studie gerade für ältere Menschen eine Gefahr. Diejenigen, die nicht wahrhaben möchten, dass die Gesundheit im Alter sich vermutlich verschlechtert, sondern davon ausgehen, dass alles bleibt wie es ist oder sogar besser wird, haben nicht nur ein höheres Risiko für Depressionen, sondern auch ein höheres Risiko, früher zu sterben. Eine "gesunde Dosis Realismus", resümieren die Forscher, sei  manchmal besser als zu viel Optimismus.
In Zeiten von Kriegen und Krisen ist es nicht leicht, optimistisch zu sein. Dabei zeigen Studien, dass sich eine positive Grundhaltung durchaus lohnen kann - solange man es nicht übertreibt.
Von Katja Nellissen, WDR
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bescheinigen optimistischen Menschen gleich eine ganze Reihe von Vorteilen. Einer sticht besonders hervor.

Optimisten leben länger

Menschen mit einer optimistischen Grundhaltung haben eine größere Chance, alt zu werden. Das ist das Fazit einer Studie aus den USA. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule in Boston haben Langzeitdaten von rund 70.000 Personen analysiert.
Dabei zeigte sich, dass die Lebenserwartung der Optimistinnen und Optimisten rund zehn Prozent über der der Pessimisten liegt. Außerdem, so die Forscher, sei für Optimisten die Wahrscheinlichkeit höher, 85 Jahre alt oder älter zu werden.

Gut für die Gesundheit

Wer zuversichtlich in die Zukunft schaut, lebt nicht nur länger, sondern vermutlich auch gesünder. Eine ganze Reihe von Studien geben Hinweise darauf, dass Optimisten zum Beispiel bessere Entzündungswerte haben, einen niedrigeren Blutdruck, weniger Schlafstörungen oder ein besseres Immunsystem. Außerdem bekommen sie offenbar seltener Schlaganfälle, und falls doch, erholen Sie sich schneller davon. Zuversichtliche Studierende im Prüfungsstress erkranken sogar seltener an  Erkältungssymptomen.

Schutzmechanismen noch nicht bekannt

Die genauen Ursachen für diese positiven Effekte sind nicht bekannt. Die Forscher der Erkältungsstudie vermuten, es liege daran, dass optimistische Menschen bessere Strategien haben, um mit psychischen Belastungen umzugehen. Und die wiederum machen uns anfälliger für Erkältungskrankheiten.
Vielleicht liegt der Zusammenhang aber auch darin, dass optimistisch eingestellte Menschen statistisch gesehen gesünder leben als die Normalbevölkerung. Sie bewegen sich mehr, rauchen weniger, trinken weniger Alkohol und achten stärker auf ihr Gewicht.
Israelische Forscher vermuten die Ursache im Gehirn. Ein Team der Technischen Universität Haifa hat bei einer Studie an Mäusen beobachtet, dass eine positive Erwartungshaltung im Gehirn Stoffe freisetzt, die das Immunsystem stärken. Ob der Mechanismus beim Menschen genauso funktioniert, ist aber noch offen.

Henne oder Ei?

Auch die Frage, ob der Optimismus tatsächlich die Ursache für all die positiven Gesundheitseffekte ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Sind Menschen gesünder oder erfolgreicher, weil sie optimistisch sind, oder haben gesunde und erfolgreiche Menschen mehr Grund, optimistisch zu sein? Vermutlich stimmt beides: Optimismus verbessert das Wohlbefinden, und wenn es uns gut geht, sind wir zuversichtlicher.

Blinder Optimismus kann schädlich sein

Zu viel Optimismus kann aber auch negative Effekte haben. Wer davon ausgeht, dass immer alles gut gehen wird, läuft Gefahr, leichtsinnige oder sogar gefährliche Dinge zu tun.
Die Neurowissenschaftlerin Tali Sharot vom University College in London warnt in einem Artikel im Fachmagazin Cell vor übermäßigem Optimismus. Der könne dazu führen, dass Menschen sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen außer acht lassen. Die optimistische Annahme, dass man weder Lungenkrebs noch einen Bankrott erleben werde, argumentiert sie, begünstige potenziell schädliche Verhaltensweisen wie Rauchen oder übermäßige Ausgaben.
Unrealistisch optimistische Erwartungen bergen laut einer kanadischen Studie gerade für ältere Menschen eine Gefahr. Diejenigen, die nicht wahrhaben möchten, dass die Gesundheit im Alter sich vermutlich verschlechtert, sondern davon ausgehen, dass alles bleibt wie es ist oder sogar besser wird, haben nicht nur ein höheres Risiko für Depressionen, sondern auch ein höheres Risiko, früher zu sterben. Eine "gesunde Dosis Realismus", resümieren die Forscher, sei  manchmal besser als zu viel Optimismus.
In Zeiten von Kriegen und Krisen ist es nicht leicht, optimistisch zu sein. Dabei zeigen Studien, dass sich eine positive Grundhaltung durchaus lohnen kann - solange man es nicht übertreibt.
Von Katja Nellissen, WDR
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bescheinigen optimistischen Menschen gleich eine ganze Reihe von Vorteilen. Einer sticht besonders hervor.

Optimisten leben länger

Menschen mit einer optimistischen Grundhaltung haben eine größere Chance, alt zu werden. Das ist das Fazit einer Studie aus den USA. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule in Boston haben Langzeitdaten von rund 70.000 Personen analysiert.
Dabei zeigte sich, dass die Lebenserwartung der Optimistinnen und Optimisten rund zehn Prozent über der der Pessimisten liegt. Außerdem, so die Forscher, sei für Optimisten die Wahrscheinlichkeit höher, 85 Jahre alt oder älter zu werden.

Gut für die Gesundheit

Wer zuversichtlich in die Zukunft schaut, lebt nicht nur länger, sondern vermutlich auch gesünder. Eine ganze Reihe von Studien geben Hinweise darauf, dass Optimisten zum Beispiel bessere Entzündungswerte haben, einen niedrigeren Blutdruck, weniger Schlafstörungen oder ein besseres Immunsystem. Außerdem bekommen sie offenbar seltener Schlaganfälle, und falls doch, erholen Sie sich schneller davon. Zuversichtliche Studierende im Prüfungsstress erkranken sogar seltener an  Erkältungssymptomen.

Schutzmechanismen noch nicht bekannt

Die genauen Ursachen für diese positiven Effekte sind nicht bekannt. Die Forscher der Erkältungsstudie vermuten, es liege daran, dass optimistische Menschen bessere Strategien haben, um mit psychischen Belastungen umzugehen. Und die wiederum machen uns anfälliger für Erkältungskrankheiten.
Vielleicht liegt der Zusammenhang aber auch darin, dass optimistisch eingestellte Menschen statistisch gesehen gesünder leben als die Normalbevölkerung. Sie bewegen sich mehr, rauchen weniger, trinken weniger Alkohol und achten stärker auf ihr Gewicht.
Israelische Forscher vermuten die Ursache im Gehirn. Ein Team der Technischen Universität Haifa hat bei einer Studie an Mäusen beobachtet, dass eine positive Erwartungshaltung im Gehirn Stoffe freisetzt, die das Immunsystem stärken. Ob der Mechanismus beim Menschen genauso funktioniert, ist aber noch offen.

Henne oder Ei?

Auch die Frage, ob der Optimismus tatsächlich die Ursache für all die positiven Gesundheitseffekte ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Sind Menschen gesünder oder erfolgreicher, weil sie optimistisch sind, oder haben gesunde und erfolgreiche Menschen mehr Grund, optimistisch zu sein? Vermutlich stimmt beides: Optimismus verbessert das Wohlbefinden, und wenn es uns gut geht, sind wir zuversichtlicher.

Blinder Optimismus kann schädlich sein

Zu viel Optimismus kann aber auch negative Effekte haben. Wer davon ausgeht, dass immer alles gut gehen wird, läuft Gefahr, leichtsinnige oder sogar gefährliche Dinge zu tun.
Die Neurowissenschaftlerin Tali Sharot vom University College in London warnt in einem Artikel im Fachmagazin Cell vor übermäßigem Optimismus. Der könne dazu führen, dass Menschen sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen außer acht lassen. Die optimistische Annahme, dass man weder Lungenkrebs noch einen Bankrott erleben werde, argumentiert sie, begünstige potenziell schädliche Verhaltensweisen wie Rauchen oder übermäßige Ausgaben.
Unrealistisch optimistische Erwartungen bergen laut einer kanadischen Studie gerade für ältere Menschen eine Gefahr. Diejenigen, die nicht wahrhaben möchten, dass die Gesundheit im Alter sich vermutlich verschlechtert, sondern davon ausgehen, dass alles bleibt wie es ist oder sogar besser wird, haben nicht nur ein höheres Risiko für Depressionen, sondern auch ein höheres Risiko, früher zu sterben. Eine "gesunde Dosis Realismus", resümieren die Forscher, sei  manchmal besser als zu viel Optimismus.
In Zeiten von Kriegen und Krisen ist es nicht leicht, optimistisch zu sein. Dabei zeigen Studien, dass sich eine positive Grundhaltung durchaus lohnen kann - solange man es nicht übertreibt.
Von Katja Nellissen, WDR
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bescheinigen optimistischen Menschen gleich eine ganze Reihe von Vorteilen. Einer sticht besonders hervor.

Optimisten leben länger

Menschen mit einer optimistischen Grundhaltung haben eine größere Chance, alt zu werden. Das ist das Fazit einer Studie aus den USA. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule in Boston haben Langzeitdaten von rund 70.000 Personen analysiert.
Dabei zeigte sich, dass die Lebenserwartung der Optimistinnen und Optimisten rund zehn Prozent über der der Pessimisten liegt. Außerdem, so die Forscher, sei für Optimisten die Wahrscheinlichkeit höher, 85 Jahre alt oder älter zu werden.

Gut für die Gesundheit

Wer zuversichtlich in die Zukunft schaut, lebt nicht nur länger, sondern vermutlich auch gesünder. Eine ganze Reihe von Studien geben Hinweise darauf, dass Optimisten zum Beispiel bessere Entzündungswerte haben, einen niedrigeren Blutdruck, weniger Schlafstörungen oder ein besseres Immunsystem. Außerdem bekommen sie offenbar seltener Schlaganfälle, und falls doch, erholen Sie sich schneller davon. Zuversichtliche Studierende im Prüfungsstress erkranken sogar seltener an  Erkältungssymptomen.

Schutzmechanismen noch nicht bekannt

Die genauen Ursachen für diese positiven Effekte sind nicht bekannt. Die Forscher der Erkältungsstudie vermuten, es liege daran, dass optimistische Menschen bessere Strategien haben, um mit psychischen Belastungen umzugehen. Und die wiederum machen uns anfälliger für Erkältungskrankheiten.
Vielleicht liegt der Zusammenhang aber auch darin, dass optimistisch eingestellte Menschen statistisch gesehen gesünder leben als die Normalbevölkerung. Sie bewegen sich mehr, rauchen weniger, trinken weniger Alkohol und achten stärker auf ihr Gewicht.
Israelische Forscher vermuten die Ursache im Gehirn. Ein Team der Technischen Universität Haifa hat bei einer Studie an Mäusen beobachtet, dass eine positive Erwartungshaltung im Gehirn Stoffe freisetzt, die das Immunsystem stärken. Ob der Mechanismus beim Menschen genauso funktioniert, ist aber noch offen.

Henne oder Ei?

Auch die Frage, ob der Optimismus tatsächlich die Ursache für all die positiven Gesundheitseffekte ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Sind Menschen gesünder oder erfolgreicher, weil sie optimistisch sind, oder haben gesunde und erfolgreiche Menschen mehr Grund, optimistisch zu sein? Vermutlich stimmt beides: Optimismus verbessert das Wohlbefinden, und wenn es uns gut geht, sind wir zuversichtlicher.

Blinder Optimismus kann schädlich sein

Zu viel Optimismus kann aber auch negative Effekte haben. Wer davon ausgeht, dass immer alles gut gehen wird, läuft Gefahr, leichtsinnige oder sogar gefährliche Dinge zu tun.
Die Neurowissenschaftlerin Tali Sharot vom University College in London warnt in einem Artikel im Fachmagazin Cell vor übermäßigem Optimismus. Der könne dazu führen, dass Menschen sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen außer acht lassen. Die optimistische Annahme, dass man weder Lungenkrebs noch einen Bankrott erleben werde, argumentiert sie, begünstige potenziell schädliche Verhaltensweisen wie Rauchen oder übermäßige Ausgaben.
Unrealistisch optimistische Erwartungen bergen laut einer kanadischen Studie gerade für ältere Menschen eine Gefahr. Diejenigen, die nicht wahrhaben möchten, dass die Gesundheit im Alter sich vermutlich verschlechtert, sondern davon ausgehen, dass alles bleibt wie es ist oder sogar besser wird, haben nicht nur ein höheres Risiko für Depressionen, sondern auch ein höheres Risiko, früher zu sterben. Eine "gesunde Dosis Realismus", resümieren die Forscher, sei  manchmal besser als zu viel Optimismus.